2.2 Usability | Inhaltsverzeichnis |
Der englische Begriff Usability wird im Deutschen häufig mit einer Vielzahl von synonym verwendeten Wörtern gebraucht: Bedienbarkeit, Bedienerfreundlichkeit, Benutzbarkeit, Benutzerfreundlichkeit, Ergonomie, Gebrauchstauglichkeit, Handhabbarkeit, Nutzungsqualität, Software-Ergonomie, User Experience u. a. m. Der Begriff Gebrauchstauglichkeit hat sich allgemein als deutsche Übersetzung von Usability durchgesetzt. Das Wort »Gebrauch« steht hierbei für den Nutzungskontext in dem ein Produkt zum Einsatz kommt. Im Gegensatz zu einigen der oben genannten Synonyme (wie beispielsweise Benutzerfreundlichkeit) geht es hierbei nicht nur um den Benutzer selbst, sondern insbesondere auch um die Arbeitsaufgabe, die der Benutzer mit einem Produkt erledigen muss. Unterstützt ein Produkt eine Arbeitsaufgabe nicht im Sinne des Benutzers, so ist das Produkt also schlichtweg untauglich [FIT 2005][Römeling 2003].
1998 wurde der Begriff Usability erstmalig in der internationalen Norm ISO 9241-11 definiert und ein Jahr später ins Deutsche übersetzt [FIT 2005]:
»Extend to which a product can be used by specified users to achieve specified goals with effectiveness, efficiency and satisfaction in a specified context of use.«
»Das Ausmaß in dem ein Produkt durch bestimmte Benutzer in einem bestimmten Nutzungskontext genutzt werden kann, um bestimmte Ziele effektiv, effizient und zufriedenstellend zu erreichen.«
Jakob Nielsen gilt als einer der führenden Persönlichkeiten auf dem Gebiet der Software- und Webdesign-Gebrauchstauglichkeit und beschreibt Usability als den »Grad an Qualität, in welchem der Benutzer die Interaktion mit etwas erlebt« [Rampl].
In der vorliegenden Arbeit wird der Begriff Usability sowie die deutschen Begriffe Gebrauchstauglichkeit und Benutzbarkeit in gleicher Bedeutung verwendet.
Die Gebrauchstauglichkeit eines Produktes ist über die in der ISO-Norm definierten Kenngrößen - Effektivität, Effizienz und Zufriedenheit - messbar. Es können allerdings keine einheitlichen Richtwerte existieren, da die Bedeutung dieser Kenngrößen immer vom Nutzungskontext und dem Zweck der Gebrauchstauglichkeit abhängig ist. Usability sollte daher immer zweckbezogen betrachtet werden [Römeling 2003]. Eine rein objektive Beurteilung der Gebrauchstauglichkeit ist aufgrund der unterschiedlichen Bedürfnisse der Nutzer, und den damit verbundenen subjektiven Empfindungen, kaum möglich.
Jakob Nielsen unterteilt die Gebrauchstauglichkeit in fünf messbare Usability-Faktoren und zeigt an einem interaktiven Anwendungssystem, wie facettenreich der Begriff Usability zu verstehen ist [Römeling 2003][van der Vlugt u. Stanley 2005]:
Demnach kann die Usability als ein Maß für die Qualität der Benutzerinteraktion mit einem System betrachtet werden. Dieses Maß beeinflußt entscheidend die Akzeptanz des Nutzers und den Erfolg eine Systems.
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