2.5 Web Map Service | Inhaltsverzeichnis |
Ein Web Service ist ein über das Internet verfügbarer Dienst, der ein standardisiertes XML-basiertes Nachrichtenverfahren nutzt. Web Services sind integrale Bestandteile der Interoperatilität zwischen Software-Anwendungen, d. h. Web Services unterstützen durch eine standardisierte Schnittstelle den Austausch von mehreren, voneinander unabhängigen(Web-)Applikationen. Web Services sind unabhänig von Programmiersprachen und Betriebssystemen [Mitchell 2005].
Web Services erfreuen sich auch in WebMapping-Anwendungen großer
Beliebtheit und werden bereits als die »Zukunft des WebMapping«
bezeichnet [Mitchell 2005].
Die sogenannten Web Map Services (WMS) ermöglichen eine problemlose
Integration von verteilt vorliegenden (gerasterten oder vektoriellen)
Karten in WebMapping-Anwendungen über das Internet. Die
Kartenerstellung wird dabei von einem
Web Map Server (WMS-Server)
übernommen [Erstling u. Simonis 2005].
Als Web Map Client bezeichnet man das System, welches den WMS integriert. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Web Map Client den WMS serverseitig (z. B. in einem Mapserver) oder clientseitig (z. B. in einer WebMapping-Applikation) einbindet.
Bei einer serverseitigen WMS-Integration lassen sich einzelne Web Map Services kaskadieren, d. h. dass mehrere Web Map Services in einem einzelnen Service integriert werden können. Die dadurch entstehende Verkettung ist für den Endbenutzer nicht transparent und verhält sich wie ein einzelner WMS. Der Nachteil dieser WMS-Kaskadierung ist, dass der langsamste WMS die Reaktionszeit bestimmt, nach der die Karte im Browser dargestellt wird. Ein weiterer Nachteil: Sobald ein WMS-Dienst in dieser Kette ausfällt, bekommt der Web Map Client keine Antwort mehr und die Karte in der Anwendung bleibt leer [Erstling u. Simonis 2005]. Der Mapserver übernimmt hierbei die Rolle des Web Map Clients.
Bei einer clientseitigen WMS-Integration fordert die verwendete WebMapping-Anwendung die Karten direkt von einem Web Map Server an und stellt diese im Browser dar. Bei Nutzung mehrerer Web Map Services kann jeder WMS in Form einer Ebene in der Anwendung präsentiert werden. Der Browser bzw. die WebMapping-Anwendung übernimmt hierbei die Rolle des Web Map Clients.
Werden nur externe Web Map Server genutzt, benötigt die WebMapping-Anwendung streng genommen keinen »eigenen« (im Sinne von »selbst aufgesetzten«) Mapserver, da die aufwändige Kartengenerierung auf den WMS-Server verlagert wird. Tatsächlich bauen aber etliche (Freie) WebMapping-Applikationen auf einen eigenen Mapserver auf (Näheres dazu im Kapitel 3.1).
Erfüllt ein Web Map Service die WMS-Spezifikationen9 des OGC, so handelt es sich um einen OGC-konformen WMS. Dabei müssen die Anfrageoperationen an den WMS (requests) sowie die Antworten von dem WMS (responses) einen bestimmten Standard entsprechen. Die folgenden drei Anfrageoperationen sind derzeit von dem OGC spezifiziert, wobei die dritte optional ist [Erstling u. Simonis 2005][Simonis u. Merten 2004]:
Abbildung 2.5.2 veranschaulicht in konzeptueller Weise, wie einige der OGC Web Services in Beziehung stehen und zeigt die wichtigsten, von ihnen definierten Operatoren.
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